Das Sicherheitskonzept
Einleitung
Der vorrangige Einsatzbereich der mp-Firewall ist die Sicherung der internen Arbeitsplätze gegenüber dem Internet.
Das Konzept
Das Konzept der mp-Firewall zur Erreichung eines hohen Sicherheitsniveaus basiert auf dem Zusammenspiel mehrerer Sicherheitskomponenten und Prinzipien, deren wichtigste im Folgenden kurz skizziert werden sollen:
- Gehärtetes Server-Betriebssystem
- Bereits bei der sorgfältigen Zusammenstellung der Software wurde die Auswahl auf notwendige Funktionalitäten und Dienste beschränkt
- Die Auswahl fiel dabei bevorzugt auf Daemons, welche auf Sicherheit optimiert wurden
- Der Kern des Linux-basierten Betriebssystems wurde um ein feingranulares Rechtemanagement erweitert. Das dabei eingesetzte RSBAC-System ist eines der weltweit anerkanntesten und umfangreichsten. Es folgt dem Generalized Framework for Access Control (GFAC)-Standard.
- Die Kern-Sicherheitserweiterung PaX bietet generischen Schutz gegen die meisten Buffer-Overflow-basierten Angriffe.
- Eine weitere Ergänzung des Kerns sorgt für eine zufällige Vergabe von Prozess-IDs – deren übliche Vorhersagbarkeit ermöglicht die Ausnutzung vieler Programmschwächen insbesondere bei Temporär-Dateien.
- Alle quelloffenen Programme wurden mit sicherheitsoptimiertem Compiler neu übersetzt.
- Abbildung organisatorischer und rechtlicher Vorgaben
- Alle Daemons laufen mit angepassten RSBAC-Rollenrechten, welche u.a. für Netzwerkzugriffe nur positiv definierte Aktionen zulassen.
- Die Administrationsrechte wurden in bereichsspezifische Rollen aufgeteilt – es gibt keinen allmächtigen Superuser mehr.
- Lokale Firewall-Regeln verhindern IP-Spoofing, unerwünschte Verbindungsaufbauten und Sicherheitsrisiken durch vertauschte Netzwerkkabel.
- Bereits implementierte zweckgebundene Rollen (z.B. Revision/DSB) erleichtern die Aufgabenerfüllung und setzen organisatorische und rechtliche Vorgaben verbindlich um. („Abbildung von Recht in Technik“). Ein Hilfsmenü erlaubt eine zielgerichtete Inspektion ohne viel Lernaufwand.
- Revisionssichere Protokollierung aller sicherheitsrelevanten Änderungen von Systemeinstellungen.
- Eingeschränkter Zugriff auf Backup-Daten und optionale Verschlüsselung des Backups, sobald es das gesicherte System verlässt.
- Unterstützung von Log-Pseudonymisierung und (optional) externem Logserver.
Fazit: Durch die strikte Kapselung der ausführbaren Programme lässt sich auf der mp-Firewall im Allgemeinen ein höheres Sicherheitsniveau erreichen als es im internen Netz (Intranet) möglich ist.